X-Erinnerungen / Route Zentrum

Für „X-Erinnerungen“ begeben sich lokale und internationale Künstler*innen auf Spurensuche in St. Pölten. Insgesamt 21 Orte, darunter private Wohnungen, verlassene Fabriken und versteckte Vereinsheime, werden zu Aushandlungsorten von Erinnerungen.

 

Entlang von drei Routen im Norden, Süden und durch das Zentrum St. Pöltens entwickeln die beteiligten Künstler*innen jeweils zehnminütige Performances, Theaterstücke, Konzerte und Installationen, die in Zweiergruppen erschlossen werden. Recherchiertes, Imaginiertes und Erinnertes verbindet sich mit lokalen Kontexten. Die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatem, zwischen Realität und Inszenierung, verwischen und laden ein, zur Archäolog*in der eigenen Stadt zu werden.

 

 

Route Zentrum

Die Route führt durch bekanntes Terrain der Innenstadt, durch Wohnzimmer mit ihren eigenen Altären und persönliche Sammlungen, vorbei an der wiedereröffneten Synagoge, bis hinein in das Regierungsviertel, den Ort politischer Gegenwart St. Pöltens. Private Wohnungen wechseln sich ab mit Orten, in deren Baustruktur die Politik bereits eingeschrieben ist. Persönliche Räume werden zu politischen Schauplätzen und umgekehrt. Fragen nach der Vergangenheit und ihren Kontinuitäten treten besonders in Zeiten des Wandels hervor, wenn Machtansprüche durch neue oder wiederentdeckte Narrative gesichert werden. In diesem unübersichtlichen Erinnerungsfeld gewinnt der private Raum an Bedeutung. Was dort beiläufig und im direkten Miteinander entsteht, kann Alternativen zu den dominanten Erzählungen liefern. Biografische Erinnerungen an das Aufwachsen in Niederösterreich, das Ankommen in St. Pölten oder das Leben in der Diaspora werden bei den „X-Erinnerungen“ auf ihr Potenzial für ein gemeinsames Erbe hin erforscht. 

 

 

Route Zentrum mit:
Alibeta, María Galindo, Trajal Harrell, Dana Michel, Tine Milz & Fabian Saul, Studierende am Institut für Sprachkunst (Wien) & Jenni Bohn, Elisabeth Weilenmann. *

 

Alibeta. Der senegalesische Künstler bezeichnet sich selbst als fleißige Biene, die für ihre Kunst aus unterschiedlichsten  Universen schöpft. Er schätzt Tradition, blickt aber gleichzeitig in die Zukunft, deren kühne und deutliche Stimme er schon jetzt hört. Er lädt uns ein, gemeinsam unvorstellbare Grenzen zu überschreiten und die volle Bedeutung des Wortes “orality“ zu erfassen. 

 

María Galindo ist eine feministische Aktivistin aus Bolivien. Ihre Kunst und Performances wurden weltweit eingeladen. Unter anderem zur Dokumenta 14, der diesjährigen Biennale in Venedig und der kommenden Sao Paolo Biennale 2027. 

 

Trajal Harrell gilt als einer der wichtigsten Choreografen des zeitgenössischen Tanzes. Mit seinen Arbeiten stellt er den Körper in den Mittelpunkt seiner Recherche und erkundet die Art und Weise, wie dieser zum Träger von Erinnerung, der Vergangenheit und jener historischer Figuren wird, die seine Arbeit inspiriert haben.

 

Dana Michel ist Choreografin und Live Performerin. Ihre Arbeiten interagieren mit den weitgefassten Bereichen der Improvisation, Skulpturen, Hip-Hop, Comedy, Filmkunst, Dub und Sozialkritik, um eine Zentrifuge der Erfahrungen zu schaffen. 

 

Tine Milz ist Co-künstlerische Leiterin des Zürcher Theater Neumarkts, arbeitet als Kuratorin, Dramaturgin, Performancemacherin, Literaturmoderatorin und schreibt Texte. Fabian Saul ist Autor, Komponist und Chefredakteur des vielfach ausgezeichneten Magazins Flaneur. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Komponist und Songwriter.

 

Studierende der Angewandten Wien. Eine Gruppe junger Autor*innen hat sich im Rahmen des Seminars »Malina. Das ist kein Liebesroman« am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien unter der Leitung von Jenni Bohn (Burg Hülshoff - Center for Literature, CfL) mit dem Erbe von Ingeborg Bachmann auseinandergesetzt: Nicole Collignon, Sára Köhnlein, Alina Sauernheimer, Lena Schmidt, Felix Senzenberger, Etienne Thierry, Leonie Lorena Wyss.

 

Elisabeth Weilenmann verwebt seit 18 Jahren Klang, Stimme und Text. Sie schreibt und inszeniert Hörspiele und Radiodokumentationen, macht AUDIOustellungen und AUDIOgames. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet: u.a. mit dem Prix Europa & dem Juliane Bartel Medienpreis.

 

* Die Routen können sich kurzfristig ändern. Aktuelle Informationen zu den Routen und den jeweils beteiligten Künstler*innen finden Sie immer hier auf der Website.

 

 

Startpunkt:
Die Tour startet am Bahnhofsplatz 1, St. Pölten in einem leerstehenden Ladenlokal links neben dem Waggon-Café. 

 

Allgemeine Hinweise:
Sie entscheiden sich vorab für einen Startzeitpunkt. Wir bitten mindestens vor 10 Minuten vor der Startzeit am Startpunkt zu erscheinen. Bei Verspätung müssen wir das Ticket leider freigeben. Da Sie stets zu zweit auf die Tour gehen, können pro Route nicht mehr als zwei Tickets erworben werden. Der Endpunkt wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Hauptbahnhof angebunden sein. 

Zwischen den sieben einzelnen Stationen laufen Sie ca. 5-15 Minuten zu Fuß. Wir bitten um gutes Schuhwerk, ausreichend Wasser und einen kleinen Snack, Sonnenschutz oder gegebenenfalls Regenkleidung.

Bitte geben Sie beim Kauf der Tickets Ihre Emailadresse an, damit wir Ihnen vorab der Shows, letzte wichtige Informationen zukommen lassen können. 

 

Dauer:
ca. 3 Stunden 

 

Sprachen:
Deutsch, Englisch, Ewe, Niederösterreichisch, Spanisch und viele mehr.

 

Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren

 

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Die Routen sind nicht barrierefrei. Bitte wenden Sie sich bei Bedarf an
x-erinnerungen@tangente-st-poelten.at und wir entwickeln für Sie eine Route, die Ihnen die Teilnahme ermöglicht.

 

Content Notes:
Bei Fragen nach Content Notes wenden Sie sich bitte an
x-erinnerungen@tangente-st-poelten.at.