Die Stadt ohne Juden
PHACE / Nacho de PazBeschreibung
„Es sind die Juden, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen“, so Demonstrant:innen im Film. Im Rahmen der „Jewish Weekends“ präsentiert die Tangente den Stummfilm „Die Stadt ohne Juden“ von Hans Karl Breslauer mit Musik von Olga Neuwirth. 1924 in Wien gedreht, basiert der Film auf dem gleichnamigen Buch des jüdischen Schriftstellers und Journalisten Hugo Bettauer (1872–1925) mit dem Untertitel „Ein Roman von übermorgen“. Der Film zeigt irritierend prophetisch den eskalierenden Antisemitismus seiner Zeit und die Verarmung einer Stadt in allen Bereichen des Lebens nach der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung.
Lange nur in einer fragmentarischen Version erhalten, wurde das Werk 2015 auf einem Pariser Flohmarkt wiederentdeckt und dann restauriert. 2017 wurde Olga Neuwirth durch das Wiener Konzerthaus, die Elbphilharmonie Hamburg, das Ensemble intercontemporain, das Barbican Centre und das Sinfonieorchester Basel beauftragt, den Film neu zu vertonen. Seitdem tourt der Film mit der von PHACE live gespielten Musik mit großem Erfolg international.
Olga Neuwirth ist eine der international erfolgreichsten österreichischen Komponist:innen der Gegenwart. 2022 erhielt sie den renommierten Ernst von Siemens Musikpreis. Die elf Solist:innen von PHACE und ihr künstlerischer Leiter Reinhard Fuchs interpretieren und experimentieren seit vielen Jahren in speziellen Konzertformaten, Musiktheaterproduktionen und spartenübergreifenden Projekten mit Tanz, Theater, Performance, Elektronik, Video, Turntables und Installationen. Mehr als 200 Werke sind so bisher in Auftrag gegeben, uraufgeführt und auf zahlreichen Tonträgern veröffentlicht worden.
Mitwirkende
- Dirigent
- Klarinette Walter Seebacher
- Saxofon Spiros Laskaridis
- Posaune Stefan Obmann
- E-Gitarre Samuel Toro Pérez
- Violoncello Petra Ackermann
- Cello Roland Schueler
- Keyboard Mathilde Hoursiangou
- Percussion Manuel Alcaraz Clemente
- Klangregie Alfred Reiter