Auf den Spuren der Arbeitsmigration
StadtspaziergängeTreffpunkt: Villa am Glanzstoff-Gelände, Herzogenburger Straße 67
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Description
Der Wandel St. Pöltens von der Kleinstadt zur Verkehrs - und Industriemetropole war ganz wesentlich durch Migration bestimmt. Es waren vor allem Zuwanderer und Zuwanderinnen aus Böhmen und Mähren, die um 1900 den Ruf der neuen St. Pöltner Industriebetriebe nach Arbeitskräften folgten. Rund um die Glanzstoff entstand ein ganzes Stadtviertel, das bis heute wesentlich von Migration geprägt wird. 1922 gründeten Migranten im Gasthaus der Familie Balák eine tschechische Sprachschule. Jahrzehnte später wurde das Lokal als „Kuckucksnest“ zum Treffpunkt der Gastarbeiter aus der Türkei und Tunesien, die in der Glanzstoff Viskose produzierten. In einer ehemaligen Direktionsvilla wurde im Klubraum Deutsch unterrichtet.
Die türkischen und tunesischen Gastarbeiter wohnten zum Teil in Baracken vor der Firma und ab 1971 in drei gemauerten Baracken, wo auch ein muslimischer Gebetsraum eingerichtet wurde. Ende der 1980iger Jahre kaufte ein türkischer Moscheeverein den ehemaligen Glanzstoffkindergarten und richtete dort die erste richtige Moschee ein (Mevlana).
Wir folgen auf diesen Stadtspaziergang den Wegen der Migranten und Migrantinnen des 20. Jahrhunderts. Ehemalige Gastarbeiter aus der Türkei und Tunesien sowie der ehemalige Betreiber des „Kucksnest“ werden uns begleiten.
Treffpunkt:
Villa am Glanzstoff-Gelände, Herzogenburger Straße 67
Wann:
21.6. um 18 Uhr
Dauer:
ca. zwei Stunden.
Begleitet von Niklas Perzi (IGLR), Sepp Gruber (Betriebseelsorge St.Pölten), Orhan Ilhan u.a.