Blätterwirbel Spezial
Mariken Heitman / Julia JostPast event
Description
Zur ersten Ausgabe des Blätterwirbel Spezial am 8.5.2024 werden die Autorinnen Mariken Heitman und Julia Jost erwartet. Das Thema Ökologie spielt in ihren aktuellen Werken eine große Rolle – passend zum ersten Schwerpunkt der Tangente St. Pölten. Moderation: Stefanie Jaksch
Die Niederländerin Mariken Heitman studierte Biologie und arbeitete jahrelang im Bereich der ökologischen Landwirtschaft, bei Blätterwirbel Spezial hat sie ihren Roman „Wilde Erbsen“ (Klett-Cotta Verlag) dabei.
Heitmans Romanheldin Elke ist Gärtnerin und – wie die Autorin - Biologin. Und sie ist anders. Nach einem Karriererückschlag beginnt sie sich mit einer vergessenen Erbsenart zu beschäftigen. Diese Zwitterpflanze ist schwer zu kreuzen. Je mehr sie sich mit der Züchtung beschäftigt, desto mehr wird ihr bewusst, dass die Gesellschaft sie genauso manipuliert, wie sie es gerade mit der Erbsensorte macht
Eingeschoben in diesen Roman ist die Geschichte der mystischen Figur Ra, die vor 9000 Jahren in Südwestasien lebte. Wie Elke scheint sie in keine Schublade zu passen.
“Ein Buch, das in Form, Inhalt und Intelligenz seinesgleichen sucht“, verspricht der Klappentext den Leser:innen und Besucher:innen des Blätterwirbel Spezial
Mit ihrem Debütroman „Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“ (SUHRKAMP Verlag) kommt Julia Jost nach St. Pölten. Die österreichische Theaterregisseurin und Autorin - sie studierte Philosophie, Bildhauerei und Theaterregie - erzählt darin vom Aufwachsen in einer archaischen Bergwelt.
1994, in einem Kärntner Dorf am Fuße der Karawanken, spielt die elfjährige Erzählerin Verstecken mit ihrer Freundin Luca, einem Kind aus Bosnien. Sie erzählt ihr von ihren Ängsten, unter anderem vor dem Umzug ihrer Familie an einen anderen Ort, in eine andere Welt. Eine Coming-of-Age-Geschichte eines Kindes, das sich der vorgegebenen Ordnung widersetzt und das dank einer tiefen Freundschaft sowies eines überbordenden Erzählens überlebt.
Elfriede Jelinek meint über diesen Roman: „Wenn Sie einen Kübel Eiswasser über den Kopf kriegen und waschelnass nach Hause gehen wollen, dann sind Sie hier richtig. Diese heitere Bösartigkeit führt vielleicht zur Verbesserung der Welt, vielleicht aber auch ins nächste Wirtshaus. Sie können ja beides ausprobieren.“ Ein spannender Literaturabend scheint jedenfalls garantiert.
Stefanie Jaksch war einige Jahre als PR-Verantwortliche und Dramaturgin an deutschen Theatern tätig. Seit 2011 lebt und arbeitet sie in Wien, wo sie bis 2023 die Verlags- und Programmleitung für Kremayr & Scheriau innehatte. Die von ihr erdachte Essay-Reihe „übermorgen“ wurde unter anderem mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch ausgezeichnet. Seit 2024 ist die Wortarbeiterin als freischaffende Moderatorin, Kuratorin und Lektorin unterwegs und hat das Büro für Kultur- und Literaturarbeit „In Worten“ gegründet. Wenn sie nicht gerade als Buchhebamme tätig ist, schreibt Stefanie Jaksch an ihrem ersten Buch, das im Herbst 2024 erscheint. Sie versteht sich selbst als (ver-)zweifelnde Anfängerin in ständiger Transformation.