The Way of the Water: So vielfältig ist der Kunstparcours
Beim Public Programme zur Sommersonnenwende am 21. und 22. Juni waren Besucher:innen auf den Spuren der Glanzstofffabrik, bestaunten die Sterne oder lauschten den Klängen und Geschichten des Wassers.Mit Performances, Ritualen am Wasser, Gesprächen und Diskussionen wurde der Kunstparcours The Way of the Water zu einem der Highlights der Eröffnungstage der Tangente St. Pölten. Mit 24 Positionen nationaler und internationaler Künstler:innen zeigt The Way of the Water eindrücklich, was es bedeutet, wenn künstlerische Arbeiten im Dialog mit dem Wasser entstehen. Für die Sommersonnenwende am 21. und 22. Juni hat die Kuratorin Lorena Moreno Vera ein außergewöhnliches Programm mit Touren und Aktionen entlang des Kunstparcours für Besucher:innen zusammengestellt.
Der Historiker Niklas Perzi gab den Auftakt zum Programm am Freitag und nahm die Teilnehmenden mit auf die Spuren des Glanzstoffviertels, indem er über die Arbeitsmigration nach und in St. Pölten um 1900 und in den 1970er Jahren erzählte. Im Anschluss fanden Konzerte, Aktionen und Gespräche statt: Paola Torres Núñez del Prado brachte gemeinsam mit Jonas Pajari ihre Installation Awasqa Kayku, eine 15 Meter lange Textilskulptur am Wasserturm der Glanzstofffabrik, mithilfe einer Drohne zum Klingen. Amanda Piña begeisterte mit ihrer Performance Ser de Agua (Water Being) und lockte die Besucher:innen damit ans Ufer der Traisen.
Ein weiteres Highlight war die Sternenwanderung ab 22 Uhr, die dem „Weg des Wassers“ folgte. Gemeinsam mit Othmar Ortner, einem Experten für Lichtverschmutzung und Astronomie, wanderten die Teilnehmer:innen entlang der Traisen und erfuhren dabei Wissenswertes über den dunklen Nachthimmel und seine Bedeutung für Flora und Fauna. Natürlich wurde auch der Sternenhimmel und das, was dort zu sehen ist, auf eindrucksvolle und spannende Weise erklärt.
Spazierend startete dann der Samstag mit dem Kollektiv Neonpink, das unter dem Titel Mühlbacherinnen Geschichten von Frauen entlang der ehemaligen Schwemmstellen am Mühlbach erzählt. Nach dem Eintauchen in die Geschichte des Mühlbachs bot die Künstlerin Roberta Lazo Valenzuela mit ihrer Komposition White Cycles, gespielt von Gast-Percussionist:innen Sofia Garzotto und Igor Gross, eine einzigartige Performance im Sonnenpark.
Ein Akt des Begehens und Erspürens eines Flussbetts – in diesem Fall des Flussbetts der Traisen – fand anschließend von und mit Künstler Filip van Dingenen statt. Ziel dieser Erkundung war der Versuch zu verstehen, was wir Menschen vom Flussbett, seinen Pflanzen, seinem Fluss und seiner Energie lernen können. Angefangen bei der Quelle und der Erinnerung, die das Flussbett in sich birgt, bis hin zum Strom des Flusses zwischen unseren Zehen.
Der Ausklang des Kunstparcours-Wochenendes fand im Festivalzentrum der Tangente statt: Mit Geschichten über das Wasser, seine Bewohner:innen und verschlungenen Pfade, reichte das vielfältige Programm von Talks mit den Künstlerinnen Christina Gruber und Klara Hobza sowie der Wasserökologin Gertrud Haidvogl und Gregor Gravogl vom NÖ Landesfischereiverband bis hin zu Filmen, die die Rechte der Natur beleuchten.
Nach dem Film „That Summer of '22“ von Lorenzo Sandoval über die Bedrohung eines Ökosystems in Nordspanien diskutierte zum Abschluss des Public Programmes eine hochkarätige Runde, darunter Teresa Vicente, Professorin für Rechtsphilosophie und Direktorin des Lehrstuhls für Menschenrechte und Naturrechte an der Universidad de Murcia, der Künstler Lorenzo Sandoval und die Rechtsanwältin Michaela Krömer von der auf Klimakrise und Migration spezialisierten Kanzlei Krömer (St. Pölten/Wien).
Geführte Spaziergänge mit Kunstvermittler:innen
Immer Fr, Sa, So und Feiertag um 16 Uhr
Die weitläufige Strecke des Kunstparcours quer durch die Stadt wird hierfür in vier kürzere Touren aufgeteilt, die innerhalb von jeweils circa 90 Minuten begangen werden können.
Fahrradtouren
Immer Sonntag und Feiertag um 14 Uhr
Zusätzlich zu den geführten Spaziergängen kann der Kunstparcours auch mit dem Fahrrad erkundet werden.